28. Tag - Endgültiger Lagerabbruch, Darwin,
Mindil Beach

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Der letzte Morgen im Buschcamp nach einer äußerst turbulenten Nacht. Jürgen meldet: ‚2.10 Uhr, Wildschwein, zweibeinig, weiblich, läufig, vor meinem Zelt’.

Bruno rennt angeblich nackt über den Platz und scheucht das Wildschwein in Richtung Heidi’s Zelt, die aber nicht merkt, ob es männlich oder weiblich ist. Auch an Silkes Zelt rege Aktivität. Aber ich erfahre das alles erst am Frühstückstisch, habe fest geschlafen und von der ganzen Aufregung leider nichts mitbekommen.

 

In der Nacht verteilen Jürgen und ich bei Michi und Silke um die Zelte noch Peanuts, damit die Kängurus und Wildschweine etwas zu futtern haben. Ich will Michis Zelt dazu noch von beiden Seiten verschließen, aber sie ist leider noch wach, ich kann also nichts machen. Ohne Taschenlampe darf man sich ja wegen der Schlangen nicht bewegen.

 

Beim Frühstück bekomme ich von Silke einen Anschiss, ‚ich hätte’. Ich streite ab, aber Silke glaubt mir nicht. Michi grinst, sie hat mich ja dann doch wohl gesehen und die Nüsse, wie ich später feststelle, hinter unser Zelt gestellt.

 

Nach dem Frühstück werden zum letzten Mal die Zelte abgebaut, nachdem sie vorher gründlich ausgefegt wurden. Auch die Isomatten werden einer gründlichen Reinigung unterzogen und von den Spuren nächtlichen Schwitzens befreit. Die nächste Gruppe hat ja genug Gelegenheit, sie wieder zu ‚imprägnieren’.

Restbestand

Nach getaner Arbeit gehen die meisten noch runter zum Pool. Mechtild und ich machen noch einen kleinen Spaziergang zum Lookout und genießen die herrliche Ruhe. Nach und nach trudeln die anderen alle im Camp ein. Ein letzter wehmütiger Blick zurück auf unser Buschcamp. Trotz Schlangenland war es sehr schön hier.

Blick auf die Florence Falls

Über Batchelor geht es nach Darwin. Diesmal ist dieser Ort der Schluss eines schönen aber anstrengenden Urlaubs. Vor ca. 30 Monaten sind wir hier in einen tollen Urlaub gestartet.

 

Noch 60 km auf dem Stuart Highway bis Darwin. Links neben der Fahrbahn verläuft die Schienentrasse des Ghan. Wieder jede Menge Road Trains mit 15 bis 25 Achsen. Der Diesel wird hier auch wieder billiger, der Preis liegt jetzt bei 1,35 $ je Liter.

Letztes Gruppenfoto

Als Bruno tanken muss, wird nochmals ein Gruppenfoto mit unserem Bus und Trailer geschossen. Bruno will weiter, aber er darf noch nicht. Silke und Michi haben ‚über den Wolken’ umgetextet. Wir singen (eigentlich wäre Katzengejammer bei den meisten zutreffender) es Bruno vor:

Westaustralien, G’day!
Von Perth nach Darwin woll’n wir starten.
Gruppenstimmung ist o.k.,
auch wenn wir stets auf Jürgen warten.
Im Süden war es doch recht kühl
feuchte Nächte, Hagelschauer,
auch der Glühwein hilft nicht viel,
wärmte nur für kurze Dauer.

 

Refrain:
Draußen im Outback,
muss die Freiheit wohl grenzenlos sein!
Alle Ängste, alle Sorgen, sagt man,
blieben zu Hause verborgen und dann
schlafen wir mit Buschcamp-Feeling
unter’m Sternenhimmel ein.

 

Vier Wochen Urlaub fordern ihren Tribut,
es mehren sich die Verluste.
Kamera, Turnschuhe mehr als genug,
ein Übriges tut die Outback-Piste.
Die tat dem Auto auch nicht gut,
es brauchte mehrmals neue Reifen,
auch der Bruno hat genug,
mit Air-Kondition und dergleichen.

 

Auch beim Essen wird gewürzt,
mit Ketchup, Pfeffer, Salz und Chilli,
Jürgen bekommt die Chilliration gekürzt
findet sie dafür pur im Müsli.
auch Felsen sind ein Risiko
man holte sich so manche Kratzer,
blaue Flecken sammeln sich am Po,
andre salben, pudern, pflastern.

 

Soviel Outback-Sand bedeutet Dreck
und so ließ es sich nicht vermeiden,
denn der Dreck der ging nicht weg,
rosa Wäsche auf der Leine.
Bruno’s Badehöschen hing
dafür an so manchem schrägen Orte,
mal am Spiegel, mal an der Tür,
warum? – ich weiß es doch auch nett.

 

Wave Rock, Pinnacles, Heli-Flight,
Bungle Bungle und Delfine,
Highlight reihte sich an Highlight,
schnorcheln mit und ohne Krokodile.
Doch nun ist die Zeit vorbei,
langsam heißt es Abschied nehmen,
wir danken Bruno für die Tour,
und verdrücken heimlich ein paar Tränen.

 

Trotz der schiefen Töne scheint ihm das Lied zu gefallen und ich glaube, dass der eine oder andere schon jetzt heimlich ein paar Tränchen verdrückt.

 

Gegen 11.00 Uhr haben wir Darwin, den Endpunkt unserer Reise erreicht. Die Tage in Australien sind wirklich wie im Flug vergangen.

 

Das Hotel in Darwin ist schnell gefunden und die ersten Zimmer sind trotz der frühen Zeit schon bezugsfertig. Auch wir haben Glück. Oh, welcher Luxus, die Klimaanlage läuft und – endlich – mal wieder schneeweiße saubere Handtücher. Nach dem Duschen sehen sie aber etwas anders aus, der Dreck an den Füßen will trotz tüchtigem Waschen einfach nicht weichen. Es ist schon komisch, sich nach dem Duschen anzuziehen, ohne das man gleich wieder ins Schwitzen kommt.

 

Aber vor dem Hotel hat uns die Hitze wieder. Da muss man zum Abkühlen einfach in ein paar Shops gehen. Und Souveniers brauchen wir ja auch noch. In einem gut sortierten Geschäft werden wir fündig, der Inhaber gewährt uns sogar einen Preisnachlass und schenkt mir noch ein Stück Zitronen/Melissenseife, welch ein Duft.

 

Den Sonnenuntergang wollen wir am Mindil-Beach erleben. Bruno hat Sekt und Saft eingekauft, damit wir die untergehende Sonne auch mit allen Sinnen genießen können.

 

Doch noch ist es nicht so weit. Der Sekt zeigt Wirkung und wir albern herum. Ein netter junger Mann wird angeheuert, Fotos von uns zu machen. Dann zieht er sich wieder diskret zurück.


Abschiedsgeschenk

Wir finden, das ist die richtige Gelegenheit, Bruno sein Abschiedsgeschenk zu überreichen. Er grinst, als er den rosa Slip sieht. Aber wir wollen natürlich wissen, ob er auch passt. Tut er, Bruno springt mit dem rosa Geld-Slip herum und unser Bay watch-Mann kann sich das Lachen nicht mehr verkneifen.

Slip mit Gedicht

Die Sonne tut uns den Gefallen, und legt einen tollen Untergang hin. Es sind auch einige Spaziergänger am Stand. Baden ist hier inzwischen verboten, da bereits Würfelquallen gesichtet wurden.

Abendstimmung am Mindil-Beach

Heute brauchen wir nicht mehr selbst zu kochen, wir gehen aus. Das Lokal ist nett und es herrscht reger Betrieb. Komisch, sich einfach wieder sein Essen auszusuchen. Aber es schmeckt lecker und als wir satt sind, gehen wir noch in eine Bar. Nur Irene und Heinz gehen lieber spazieren. Aber nix mit toller Musik und so brechen auch wir bald wieder auf. Friedel und ich verabschieden uns, während die anderen noch weiterziehen.

 

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