13. Tag - Reifenpannen, Fahrt nach Tom Price
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Heute steht mal wieder ein langer Fahrtag an (540 – 580 km). Die Besichtigung der Mine Tom Price haben wir fast einstimmig ‚gestrichen’, wir hätten dann schon mitten in der Nacht starten müssen. Und – wir haben doch Urlaub.

 

So ist die Abfahrt für 7.30 Uhr angesetzt, aber wir sind mal wieder 30 Minuten zu früh dran. Haben uns also erstmal ein kleines Plus erarbeitet.

 

Tom Price ist eine Stadt bzw. Ortschaft mit etwa 3.100 Bewohnern. Tom Price liegt 747 m hoch und ist die höchstgelegene Stadt in Westaustralien. Die Transportfahrzeuge in der Mine können eine Nutzlast von 240 t befördern und kosten etwa 3 Mio. Dollar. Gearbeitet wird im 12 Std.-Rhythmus. Der Verdienst ist für australische Verhältnisse sehr gut und liegt bei etwa 70.000 $.

 

Die australische Regierung beauftragte in den 60igern 2 Experten mit dem Auftrag, nach Eisenerz zu suchen. Sie wurden hier fündig und erklärten, die Vorkommen würden ca. 400 Jahre! reichen. Ihnen wurde nicht geglaubt und man holte aus den USA den Experten Tom Price. Aber dieser gelangte zu dem gleichen Ergebnis. Tom Price hat Mine und Stadt dann seinen Namen gegeben.

 

Die Landschaft rechts und links der Straße übersät mit Spinifex-Gras im trockenen bzw. vertrockneten Zustand. Dazu Sträucher und Büsche, teils noch im satten Grün, teils trocken. Hier und da einige Bäume. Kühe, wenn auch eingezäunt.

 

Michi und Bettina halten auch heute wieder Ausschau nach einem Känguru-Schild. Doch immer noch Doppelschilder mit Kängurus und Kühen, die hier wohl auch herumstreunen.

 

Ein Fuchs kreuzt vor uns die Straße und schaut uns entgeistert nach. Getreu dem Motto ‚dies ist mein Revier’. Die Schilder Floodway sind alle paar km zu sehen. Dazu, wenn eine kleine Senke kommt, eine Messlatte bis 2 m hoch. Bedeutet nichts anderes, als in der Regenzeit ist hier ein riesiger See und die Straße in aller Regel unpassierbar. Die Höhe des Wassers ist ja an der Messlatte abzulesen.

 

Die Landschaft rauscht vorbei, mal flach und eben, dann wieder hügelig. Ab und zu rechts und links der Straße verbranntes Land. Hier hat wohl vor kurzem ein Buschbrand getobt.

Buschbrand

Nach fast 3 Std. Fahrt ein Roadhouse. Natürlich wird hier Pause gemacht, wir brauchen doch unseren täglichen Ice-coffee und der Bus seinen Diesel. Und außerdem besagt eine alte Outback-Regel: ‚wenn du eine Tankstelle siehst, tanke. Ist eine Toilette da, benutze sie. Du weißt nie, wann die nächste kommt.’

 

Heinz und Irene cremen sich beim Stopp tüchtig ein. Bruno meint, sie brauchen im Auto doch keinen Sonnenschutz und seien wohl übervorsichtig.

 

Unser Tempo liegt wie fast immer bei 100 km. Allmählich verändert sich die Landschaft. Spitze kahle Berge und Hügelkuppen prägen das Bild. Wasser ist immer noch Fehlanzeige. Eine überfahrene Kuh liegt im Straßengraben, die Aasfresser haben mit der Aufräumarbeit noch nicht begonnen. Im Fahrzeug steigt trotz Klimaanlage allmählich die Temperatur. Im Moment fahren wir über eine Start- und Landebahn für die Flying Doctors.

Straße sowie Start- und Landebahn für die Flying Doctors

Nach ca. 450 km geht es von der Asphaltstraße auf die rote Piste, da dieser Weg kürzer ist. Von links kommt gerade ein etwa 80 cm langer Waran. Bruno hat Mühe, schafft es aber so gerade, ihm auszuweichen.

 

Nicht enden wollende Weite. Stundenlange Fahrt. Das nächste Roadhouse ist so weit entfernt, dass ein Stopp in der Wildnis notwendig wird. Frauen rechts – Männer links, so klappt’s.

 

Wenig später Lunchtime auf einem Parkplatz. Es zischt. Leider keine wütende Schlange, die sich gestört fühlt, sondern der Reifen von unserem Hänger. Also Reifen wechseln, schnell, schnell. Der große, eingestaubte Wagenheber wird flott gemacht. Doch der Wagenheber rutscht ab und der Hänger knallt runter. Zum Glück ist keinem was passiert. Aber Bruno kann auch so fluchen. Nach einem erneuten Versuch klappt es und der Reifen kann gewechselt werden. Alles wieder einpacken, einsteigen, weiter auf der Dreckstraße.

Reifenpanne – die Erste

Jetzt haben wir unseren Reifenwechsel hinter uns. Denken wir. Auf den nächsten 20 km kommt es dicker als wir denken.

 

Nach einer Weile sieht Bruno immer so komisch in den Rückspiegel, die Piste schaukelt uns ganz schön kräftig durch. Bruno fährt links ran. Volltreffer! Und das gleich zwei Mal.

 

Am Fahrzeug hinten links und der eben gewechselte Reifen sind fast gleichzeitig platt. Zur Reifenwerkstatt kommen wir nicht mehr. Also, erst einmal Hänger abkuppeln.

Reifenpanne Nummer zwei und drei

Dann wird am Bus der Reifen gewechselt. Der Anhänger bleibt stehen, nur der kaputte Reifen darf mit. Drei defekte Reifen werden in die Gänge des Busses gequetscht. Jetzt heißt es, eine Werkstatt suchen, welche die Reifen schnell reparieren kann bzw. die neue Reifen verkauft. Die Werkstatt ist Klasse und während wir einkaufen sind zwei Reifen repariert und für den dritten gibt es auch Ersatz, der allerdings 350 $ kostet.

 

Wir fahren zurück und holen den Hänger ab. Für den Nationalpark ist es jedoch heute zu spät, also bleiben wir in Tom Price und der Campingplatz ist vom feinsten und dazu total leer.

 

Nur Heinz hat Pech, er sticht sich einen Splitter zwischen die Zehen und wird von Jürgen verarztet. Wir anderen genießen den Pool und die luxuriösen Duschen.

 

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