17. Tag - Derby, Gefängnisbaum
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Heute geht die Fahrt nach Derby, wo Bruno einen Termin in einer Autowerkstatt hat, den Marlies von Cairns aus für ihn organisiert hat. Es ist einiges am Auto zu richten. Ich hoffe, mit der Reparaturwerkstatt klappt es und der Fehler wird schnell gefunden.

 

Am Straßenrand wieder kilometerweit abgebranntes Land. Hier und da sprießt schon wieder frisches Grün durch. Der Verkehr ist wie fast immer dünn. Höchstens alle 5 Minuten begegnet uns mal ein Auto. Gerade können wir mal wieder einem Waran ausweichen, diese Tiere legen es geradezu darauf an, überfahren zu werden.

 

Die Anzahl der Termitenbauten nimmt rapide zu. Und immer wieder abgefackeltes Land.

Termitenbauten

Ehe wir die Werkstatt aufsuchen, sehen wir uns aber noch die bekannteste Attraktion von Derby an. Es ist der Gefängnisbaum, ein Boab, in dessen ausgehöhltem Bauch früher aboriginal Sträflinge eingesperrt wurden. Heute steht der Baum selbst hinter Gittern, da er in die Liste bedeutender Aborigine-Stätten aufgenommen wurde.

Gefängnisbaum bei Derby

In der Werkstatt erfahren wir, dass wir bis nachmittags ‚Freigang’ haben, die Reparatur ist wohl nicht ganz so schnell durchzuführen. Der heutige Tag ist somit gelaufen. Wir besuchen erstmal das interessante Infozentrum und dann suchen wir alle schattigen Plätze in Derby auf, Geschäfte, Cafe’s, botanischer Garten. Es ist fürchterlich heiß.

 

Gegen 14.30 Uhr ist das Auto wieder flott. Der Air Condition fehlte Kühlmittel, dazu war die Lichtmaschine lose, hatte nicht immer richtigen Kontakt.

 

Bruno hat in der Zwischenzeit den Reifen mit der abgelösten Decke erneuern lassen, bzw. neu gekauft. Wir treffen ihn, als er den Reifen durch Derby rollt.

 

Wir fahren raus aus Derby, einer Stadt mit ca. 4.000 Einwohnern. Noch ca. 60 km Asphaltstraße, davon 30 km schnurgerade, nur leichte Wellen. Kurz nach 16.00 Uhr treffen wir auf dem Campingplatz bei der Windjana Gorge ein.

Und immer wieder Termiten

Das Buschcamp liegt traumhaft schön vor den steilen Wänden der Windjana Gorge. Leider funktionieren aber die Duschen nicht. Also ist Improvisieren angesagt. Mit Schüsseln Wasser über den Kopf gießen (diese Methode bevorzugen Friedel und Bruno), unter den Wasserhahn kriechen oder feuchte Tücher benutzen. Aber das Busch-Plumps-Klo hat sogar eine Wasserspülung.

 

Mechtild und ich kochen heute. Und es bleibt wieder etwas übrig. Aber bei der Hitze bleibt der Hunger auf der Strecke, dafür wird der Deckel der Getränkekiste oft aufgeklappt.

 

Ein Lagerfeuer ist nicht erlaubt, es ist zu trocken und die Gefahr eines Buschbrandes einfach zu hoch.

Windjana Gorge

Über den Himmel zucken Blitze und ein paar Wolken ziehen auf. Es wird doch keinen Regen geben? Alle sind müde und gehen früh schlafen. . Silke ist eine der ersten, ihr Zelt steht aber so nah, dass sie trotzdem noch mitlästern kann. Als Jürgen ihr rät, nicht so genau zuzuhören, erklärt sie, wenn’s drauf ankommt, Ohren wie Rhabarberblätter zu haben.

 

Ich muss noch mal zur Toilette, gehe mit meiner Stirnlampe los, lande aber bei der Dusche. Also, umdrehen und neuer Versuch. Als ich sie finde – besetzt. Also warten. Gehe etwa 10 Schritte zurück und bleibe stehen. Die Stirnlampe leuchtet vor mir alles aus. Frauen nennen es weibliche Intuition, Männer nennen es Logik. Ich leuchte mit der Stirnlampe auf den Boden, direkt neben meine Sandalen. Und dann sehe ich sie, etwa 50 cm lang, so dick wie ein kleiner Finger. Eine Schlange schlängelt sich neben meiner linken Sandale her, bewegt sich in aller Seelenruhe weiter und verschwindet dann im kniehohen Spinifexgras. Ich habe keine Ahnung, was für eine Schlange es war. Ist mir im Prinzip auch egal. Und die Größe sagt auch nichts über die Giftigkeit aus.

 

Als ich später am Zelt die Seitenfenster hochklappe, leuchte ich mehrere Male alles ab, ob nicht doch….. Es war schon ein mulmiges Gefühl. Ich gehe jedenfalls in dieser Nacht nicht mehr vor ‚die Tür’.

 

Es ist eine heiße, schwüle Nacht ohne wirkliche Abkühlung. An Schlaf ist kaum zu denken. Es blitzt weiter und auch ein paar Regentropfen fallen.

 

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