22. Tag - Station El Questro, Zebedee Springs,
El Questro Gorge

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Auschlafen! Fast unmöglich. Das Geschrei der Vögel und die Sonne sind einfach aufweckend. Heute Morgen schneidet Bruno das Damper endlich an. Wir lassen uns das leckere Brot schmecken.

Weg zu den heißen Quellen

Danach geht es zu den warmen Quellen, Zebedee Springs. Ein verschlungener Pfad über Kieselsteine und durch einen Palmenhain. Die Palmen am Stamm teilweise angekokelt, ansonsten aber grün. Ab und zu ein kleiner Holzsteg. Der Weg ist diesmal nicht weit und auch nicht anstrengend, aber das Ziel trotzdem lohnenswert.

 

Am Pool angekommen, Klamotten aus und ins Wasser. Auf mehreren Stufen sind Pools mit angenehm warmen Wasser. Jeder sucht sich sein Plätzchen und aalt sich. Die Palmen bieten genügend Sonnenschutz. Fehlt nur noch eine Pina Colada und ein Stück Kokosnuss.

 

Ein Wasserfall ergießt sich in das untere Becken zwischen den Felsbrocken. Auch hier spenden Palmen Schatten. Auch wenn das Wasser warm ist, erfrischt es trotzdem. Und Bruno hat diesmal erstaunlich viel ‚Sitzfleisch’ ehe er wieder zum Aufbruch bläst.

Zebedee Springs

Bruno bringt Mechtild und Heidi ein Stück in Richtung Zeltplatz.

Wir wollen noch zur El Questro Gorge. Dabei gibt es zwei Wasserdurchquerungen, wobei eine die Räder zu ¾ versinken lässt. Schließlich sind wir am Ziel.

 

Dann geht es los über große Kiesel, es geht sich auch in Wanderschuhen nicht gut. Entlang eines Bachlaufes geht es leicht bergauf. Über mittlere und große Gesteinsbrocken geht es immer bergan. Am ersten Pool sind schon einige andere Wanderer. Bettina klinkt sich hier aus und will hier verweilen.

 

Wir anderen wollen noch weiter zum oberen Pool. Aber, vor den Preis setzten die Götter den Schweiß. Und der fließt heftig. Klartext: ich lasse meinen Rucksack bei Bettina. Es geht durch’s Wasser. Wanderschuhe lasse ich wegen der großen Steine und Kiesel vorsichtshalber an. Das Wasser reicht mir bis zur Brust. Ich muss aufpassen, nicht kopfüber zu gehen. Ich habe ja auch meine Kamera dabei und die darf kein Wasser schlucken.

El Questro Gorge

Raus aus dem Wasser, zwischen den Felsen hochhangeln. Gar nicht so einfach. Jürgen versucht, mir Steighilfe zu geben. Ich habe aber noch nicht so richtig Fuß gefasst und rutsche ab. Zum Glück aber nur eine Hautabschürfung am Ellbogen, das war’s. Und es geht weiter. Der Bachlauf wird des Öfteren gekreuzt. Felsen und Gesteinsbrocken jede Menge. Die Schlucht ist sehr eng und die Felswände bis zu 100 m hoch. Und alles ohne Kopfschutz und doppelten Boden.

 

Ein Stück weiter der nächste Pool, sehr schön. Ich komme in Versuchung, hier zu bleiben. Dann schließe ich mich aber doch wieder die Gruppe an und die schweißtreibende Arbeit geht weiter. Es sind noch etliche schwierige Passagen zu überwinden. Kurz vor dem Ziel entschließe ich mich, an einem kleinen Pool zu relaxen. Mit der Kamera in der Hand ist es doch nicht so einfach, die Hindernisse zu überwinden.

El Questro Gorge

Nach einer Weile kommt Bruno und animiert mich, auch noch die letzten 150 m zu überwinden. Ich lasse mich überreden und gemeinsam kommen wir zum Ziel. Ein Pool, toll gelegen, mit Wasserfall, beiderseits durch eine hohe Schlucht abgeschirmt. Wie gemalt.

 

Leider habe ich aber meine Badehose im Rucksack und der steht bei Bettina. Schade. Die Aufmunterung von Silke und Michi, ohne rein zugehen, ignoriere ich. So genieße ich einfach nur die Ruhe und die tolle Lage.

 

Bergab ist der Weg, auch wenn es derselbe ist, nicht einfacher. Als wir wieder bei Bettina ankommen, wissen wir, geschafft.

 

Bruno hat Heidi und mich noch schnell ein Stück in Richtung Zeltplatz gebracht und vor dem ‚Wasserloch’ werden wir ausgeladen. Wir waaten durch und wandern dann zum Zeltplatz. Dort lassen wir es uns gut gehen, belegen die Liegen der ‚Reichen und Schönen’ neben unseren Zelten und kühlen uns im Naturpool ein bisschen ab.

 

Auf einmal wird der Himmel total schwarz und vorsichtshalber werden die Überzelte wieder festgemacht, völlig unnötig, wie sich im Nachhinein herausstellt.

 

Die Gruppe kommt total geschafft zurück. Die ‚Schweizer Bergziege’ (Originalton Claudia) hat sie wohl ganz schön gescheucht. Diesmal hat auch Friedel Haut an den Felsen gelassen, aber er nimmt es mit Humor.

 

Nach einer kurzen Verschnaufpause spielen Jürgen, Bruno, Friedel und Michi noch Fußball. Allein die ‚Kleiderordnung’ ist sehenswert. Jürgen in Badehose (oder ist es eine Adidas-Unterhose?) mit Turnschuhen und Socken, Friedel in Badeshorts und roten Wandersocken, Michi im Bikini und Bruno in kurzer Hose, beide barfuß. Und die Barfüßler gewinnen gegen die Besockten mit 3:0.

Lagerfußball

Bruno und Jürgen steigen dann aus. Michi fordert mich dann zu einem Duell 1 gegen 1 heraus. Ich nehme an. Und, ich kann der Landesligaspielerin Paroli bieten und hole ein verdientes Remis heraus. Danach zum 3. oder ist es bereits das 4. Mal Duschen am heutigen Tage.

 

Ich versuche mal wieder, unsere Kinder an’s Telefon zu bekommen, aber alle außer Haus. Deshalb versuche ich Gerd, einen der ‚alten Australienfreunde’ von 2004 an die Strippe zu bekommen. Seine erste Frage ist die nach dem Zelt. Als ich ihm sage, dass unser Zelt den Spitznamen ‚der Dom’ hat, lacht er.

 

Bettina sagt später, der Dom steht immer mitten im Dorf und gleich neben der Kneipe. Eine Anspielung, dass wir heute am dichtesten neben der Bierkiste stehen.

 

Danach unternehmen wir noch einen Gang zur Bar, ein Alleinunterhalter mit Country-Musik. Ist aber nicht der große Knaller und der Sänger ist genau so früh müde wie wir. Nur ein Titel bleibt mir in Erinnerung: ‚I am, you are, we are Australian’.

Noch etwas zu den heutigen Bierpreisen. Eine Kiste mit 30 Dosen (á 0,375 l) kostet hier sage und schreibe 150,-- $, das sind 100,-- €.

 

Als wir bereits auf der Matte liegen, bleiben Bruno und Jürgen noch vor unserem Zelt stehen und reden. Ich ermahne die beiden ‚Spanner’, dass sie endlich Ruhe geben. Als Rache rüttelt Bruno später noch an unseren Zeltstangen. Aber dann können wir endlich schlafen.

 

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