26. Tag - Litchfield NP, Tolmer Falls, Lost City,
Florence Falls

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Heute Morgen gelingt es mir, Nils an die Strippe zu bekommen. Aber seine erste Frage ist, ob ich weiß, wie spät es ist. ‚Natürlich, kurz nach 07.00 Uhr, es ist ca. 30 ° warm, und wir haben schon gefrühstückt!’ Seine Antwort: ‚Hier ist es kurz vor Mitternacht – und wir hatten schon Frost’. Die Aussage ‚wir hatten schon Frost’ löst bei allen schallendes Gelächter aus, wir können es uns nicht vorstellen.


 

Heute fahren wir wieder auf dem Stuart Highway. Es geht in den Litchfield Nationalpark. Der Litchfield Park ist so etwas sie das tropische Bäderland des Top End. Die Pools sind zu 90 % krokodilfrei.

 

Michi war heute Morgen wieder als erste mit dem Zeltabbau fertig. Und – zum dritten Mal hintereinander – wandert das Frühstücksnutella direkt in den Mund. Wir hatten sie oft gehänselt, wenn ihr das Nutella bis an die Ohren ging.

 

Die kurze Fahrt bis Pine Creek verschlafe ich fast ganz. Wir gehen gleich in ein kleines nettes Café und buchen unseren täglichen Milchshake. Das Café ist mit Filmplakaten und Starfiguren dekoriert und Aborigines-Artikel werden zum Kauf angeboten. Aber für uns ist nicht so das Richtige dabei.

 

Die Landschaft verändert sich mal wieder. Es wird insgesamt grüner. Heute heißt es zum letzten Mal Zelte aufbauen. Wieder ist ein Buschcamp angesagt. Klare Order von Bruno, im Dunkeln nur mit Taschenlampe zur Toilette zu gehen. Beim letzten Mal hatte es sich eine 3 m lange Schlange unter der Spüle gemütlich gemacht. Aber noch ist ja kein Abend.

Termiten-‚Berge’

Auf der Fahrt zu unserem Camp halten wir zuerst bei den Magnetic Termits, riesigen Termitenhügeln von bis zu 6 m Höhe. Es gibt ca. 15.000 verschiedene Arten von Termiten, fast alle sind in der Lage, ihre Bauten täglich um 20 cm höher werden zu lassen. Schon beeindruckend. Termiten sind nachtaktive Tiere und sie haben keine natürlichen Feinde. Ihre Bauten haben unterschiedliche Bauformen, die von innen ein Belüftungssystem haben. Aus der Ferne sehen die Bauten wie gesichtslose Figuren aus.

 

Nachdem wir unseren Zeltplatz gefunden haben und alle Zelte stehen, geht’s nach Lost City. Die Piste dahin erfordert mal wieder Bruno’s ganze Aufmerksamkeit. Sogar der Trailer wird abgehangen, das Mitnehmen wäre zu schwierig. Lost City ist ein hübsches Sandsteinlabyrinth, das die Erosion geformt hat. Die Steinformationen sehen wie Ruinen aus, erinnern teilweise an die Felsblöcke der Inkas. Verschiedene ‚Skulpturen’ ähneln den Moari auf den Osterinseln. Uns fallen auch zwei Steine auf, die aussehen wie ein sich küssendes Paar.

Lost City – knutschende Felsen

Weiter fahren wir zum Tolmer Wasserfall, der etwa 100 tief über die Felsen stürzt. Aber man kann nur von einer Aussichtsterrasse den Blick schweifen lassen. Baden kann man hier nicht.

 

Baden dürfen wir erst an den Florence Falls fast direkt an unserem Buschcamp. Aber alles Schöne muss verdient werden, es geht 135 Holzstufen und noch 20 Steinstufen runter. Die Belohnung ist ein schöner (was auch sonst) Pool mit 2 Wasserfällen. Schade, dass bei vielen Pools der Boden mit großen Gesteinsbrocken übersät ist, aber es sind ja Naturpools. Dafür kann man aber auf den großen Felsen im See wunderbar sitzen. Ich schaffe es nicht, mich am Wasserfall hochzuziehen und auf eine Steinstufe zu setzen. Aber auch so macht es Spaß. Auch deshalb, weil zum ersten mal seit 3 Wochen das Wasser kühl ist. Ich merke, dass ich sogar noch frieren kann, habe sogar Gänsehaut.

Florence Falls

Im Camp bereitet Jürgen unter der Assistenz von Heinz und Irene das Abendessen vor.

 

Anschließend ‚basteln’ wir noch das Abschiedsgeschenk für Bruno. Es war schon beeindruckend, wie seine weiße Unterhose vom Outbacksand einen leichten rosa Touch bekam. Deshalb hat Michi einen leuchtend rosa Slip besorgt. Hinten drauf schreibt sie den Spruch:

Es war einmal ein weißer Slip,
der ging auf eine Reise mit.
Und als ne Wäsche fällig war,
da war dem Slip auf einmal klar:
Der Outbacksand ist rot – und treu,
der Slip sah nicht mehr aus wie neu.
Und so fährt jetzt auf Schritt und Tritt,
ein rosa Slip mit Bruno mit.

 

Dazu noch ‚Danke Bruno’ und alle Unterschriften. Die Geldscheine werden gefaltet und vorn am Slip an mehreren roten Kordeln angenäht. Sieht Klasse aus. Bis zum Abendessen sind wir gerade fertig.

 

Jürgen ist heute schwer in Aktion. Er brät Rindersteaks und Lammkotelett. Dazu 2 riesige Schüsseln frischer Salat und wieder Nachtisch. Lecker.

 

Aber dann tut sich gar nichts. Keiner steht auf, um zum Spülen zu gehen. Alle denken wohl an die Schlange, die beim letzten Mal unter der Spüle lag. Doch dann nehmen Irene, Heidi und ich die Taschenlampen und Friedel als männlichen Schutz und wagen den Abwasch. Nichts zu sehen, vielleicht wollte Bruno uns auch nur ängstigen.

 

Der Abend steht für mich unter dem Motto ‚nicht viel trinken ‚, damit ich in der Nacht nicht raus muss. Die Schlange vor ein paar Tagen hat mir gereicht. Die Wildschweine, die hier im Park sind, machen mir dagegen keine Angst.

 

Wir haben mal wieder viel Spaß. Bruno will duschen und Silke will ihm die Taschenlampe leihen. Bruno sagt, er brauche aber jemand, der ihm die Lampe hält. Michi: ‚Dann muss er die Taschen-Schlampe mitnehmen’. Und wie jeden Abend muss auch heute wieder Jürgen dran glauben, aber er hält es aus, ich glaube sogar, es macht ihm Spaß.

Abendstimmung im Litchfield NP

 

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