20. Tag - Bungle Bungle
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Irgendwann so gegen 02.00 Uhr in der Frühe werde ich wach. Es hat gewaltig abgekühlt. Mechtild friert auch. Zum Glück steht die Tasche mit unseren Schlafsäcken heute im Zelt. Also mitten in der Nacht Schlafsäcke auspacken und reinkuscheln. Sofort wird es wärmer und wir schlafen wieder ein.

 

Zuerst fahren wir mit Bruno noch zu einem anderen Zeltplatz. Eine Art Ranger kann Bruno dort mit der Abdeckkappe für das Rad des Trailers weiterhelfen, die wir gestern verloren haben.

Bungle Bungle

Heute geht es in die Bungle Bungles. Kaum vorstellbar, dass dieses Gebiet so lange unentdeckt blieb (wurde erst in den 80iger Jahren des vergangenen Jahrhunderts entdeckt). Oder wollte man die Natur einfach vor den Touristen schützen? Auf jeden Fall ist die Kulisse schon aus der Entfernung gewaltig. Da muss schon mal vorab ein Fotostopp eingelegt werden.

Bungle Bungle

Nach einem kurzen Fußmarsch kommen wir zu einem schönen Aussichtspuntk, Piccannini Lookout Gorge. Danach geht es zur Cathedral Gorge, sehr schön gelegen mit einem kleinen See in der Mitte und – es ist kühl hier. Zum Abschluss noch ein Gang zur Dom Station.

Cathedral

Auf die markanten ‚Bienenkörbe’ habe ich mich besonders gefreut. Die grau-rot getigerten Sandsteindome sind schon imponierend. Da es ein einfacher Wanderweg ist, den die Gruppe einschlägt, gehe ich auch ein ganzes Stück diesen Weg. Ich genieße das herrliche Farbenspiel und die Formen der Felsen. Ich komme zwar nicht so weit in die Bungle Bungle wie der Rest der Gruppe, genieße es aber wahrscheinlich gerade deshalb noch intensiver, da ich ja viel Zeit habe, alles zu betrachten.

 

Zurück zum Fahrzeug geht es weiter zum Airstrip, Hubschrauberlandeplatz. Jürgen, Bettina und Claudia wollen einen Rundflug mitmachen. Dieser kostet etwa 160,-- €, aber mir ist das zu teuer. Mechtild will auch nicht fliegen, sie hat Angst, dass ihr schlecht wird.

 

Jürgen nimmt auf Wunsch meine Kamera mit, ich hoffe, ich sehe sie wieder.

Bungle Bungle

Nach dem 30-minütigen Flug steigen unsere Drei wohlbehalten aus und sind voll begeistert. Und meine Kamera ist auch wieder da und das noch mit tollen Fotos.

Bungle Bungle

Gegen Mittag sind wir wieder im Camp. Laut Bruno ist es zu heiß zum Wandern (um 10.00 Uhr waren es ja bereits lockere 42 °). Also rumhängen und gammeln. Und was tut ein Teil unserer Gruppe? Spielt Volleyball! Heinz wird von Michi und Silke spontan zur ‚Frau’ erklärt und darf daher mit der Damenmannschaft gegen Friedel und Jürgen spielen. Aber sie können gegen die Beiden keine Schnitte gewinnen.

 

Bruno sitzt (und zwar schon ziemlich lange) und schüttelt seinen Kopf über die Unvernunft der Gruppe. Ansonsten versuchen wir, unter dem alten verkrüppelten Eukalypthusbaum etwas Schatten zu finden.

 

Bis Mittag habe ich heute schon ungefähr 3,5 l Flüssigkeit reingezogen, neuer Rekord bis abends sind es schätzungsweise 8 – 9 l.

Das kalte Wasser zum Duschen hat eine Temperatur zwischen 37 und 40 °. Die Außentemperatur liegt inzwischen über 50 °. Die Fliegen sind einfach nur doof. Mann kann sie ‚abpflücken’ und einfach zerquetschen, aber es werden trotzdem nicht weniger.

 

Auf einmal ruft Bruno Jürgen zu, er soll sich nicht bewegen, eine Schlange. Ich grinse, kenne ich doch von der letzten Reise diesen Spruch. Aber ich gucke trotzdem und erstarre. Unter dem Baum eine Schlange. Auch Jürgen zuckt sichtlich zusammen. Wie sich dann aber herausstellt, hat Bruno uns mit einer Plastikschlange geärgert.

 

Die Fliegen werden inzwischen immer zahlreicher und ärgern uns. Besonders unangenehm ist, wenn diese Quälgeister in Ohren, Nase, Augen oder Mund fliegen. Ich verkrieche mich ins Zelt, zwar keine Fliegen, aber die Hitze ist nicht auszuhalten. Also doch wieder mit dem ‚australischen Gruß’ die Fliegen verscheuchen.

Kleine Quälgeister

Mechtild und ich gehen noch ein wenig spazieren. Ein kleines Stück von unserem Zeltplatz entfernt entdecke ich auf einem anderen, nicht belegten Zeltplatz eine große Dusche. Ich probiere sie aus und sie funktioniert. Bei einem Rohrdurchmesser von ca. 45 mm lässt sie schon einiges an Wasser raus. Wir gehen zurück, holen unsere Handtücher und duschen beide ausgiebig. Es macht riesigen Spaß und ist erfrischend. Hier werden wir morgen früh auch duschen.

 

Im Camp kocht heute der Chef und die Damenriege sitzt in einer Reihe vor ihm. Kochstunde? Ab und an darf Bettina mal umrühren, sonst ist nur zugucken angesagt. Nach dem Essen, die Verlierer des Volleyballspieles haben zur Strafe Muffins gebacken, ist ‚Sterne gucken’ angesagt und dann Singstunde.

 

Da Silke sehr musikalisch und Michi sehr textsicher ist, klappt es auch einigermaßen. Bruno wird mit einem Schlaflied auf die Matte begleitet. Friedel tut die Schulter weh, er kann nicht mehr sitzen und stehen, deshalb verabschieden wir uns auch. Der Gesang der anderen lullt mich ein. Bis Heinz das Lied ‚Hätten wir lieber das Geld vergraben’ anstimmt, da bin ich vor lauter Lachen wieder hellwach.

 

Doch nachdem auch die letzten Fliegen endlich Ruhe geben, schlafe ich tief und fest.

 

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