15. Tag - Eighty Mile Beach
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Gegen 03.00 Uhr dann die große Überraschung. Entgegen Brunos Versprechungen fängt es an zu regnen. Alle werden hektisch und werfen die Überzelte über. Aber wir ‚liegen es aus’ und unsere Faulheit zahlt sich aus. Nach ein paar Tropfen hört es wieder auf.

 

Gegen 05.00 Uhr sind alle wach und so sitzen wir schon wieder vor 06.00 Uhr am Frühstückstisch.

 

Heute steht wieder ein Riesenfahrtag durch die große Sandwüste an.

 

Die Landschaft ist nun geprägt von Eukalypten. Mit ihren weißen Stämmen und Ästen, dazu die hell- bis dunkelgrünen Blätter wirken sie auf mich schon imposant. Wenn dann daneben noch ein großer Termitenbau in seiner rostbraunen Farbe steht, sieht das schon toll aus.

 

Die Straße ist zum Glück wieder asphaltiert. 4 Reifenpannen in so kurzer Zeit, ich hoffe, das war’s. Heute geht es Richtung Port Hedland. Ein Vogel knallt auf unsere Windschutzscheibe und bleibt mit Genickbruch zurück.

 

Am Auski-Roadhouse Tankstopp (Dieselpreis 1,54 $) und technische Pause. Wieder on Tour, kann Bruno so gerade noch einem Waran ausweichen. Dieser setzt sich erst in Bewegung, als wir fast neben ihm sind. Gut, dass er noch einmal Glück gehabt hat.

 

Ich sehe inzwischen hektar-weise abgefackeltes Land. Aber das neue Grün scheint schon wieder durch. Ein weiterer Vogel bezahlt seinen Anflug auf die Windschutzscheibe mit dem Leben. Die Steinformationen, welche jetzt des Öfteren zu sehen sind, erinnern mich an die Devil Marbles (Teufelsmurmeln) im Mai 2004. Der Verkehr ist wieder mal mehr als spärlich.

 

Neben der Asphaltstraße ein etwa 10 m breiter Streifen, nur mit niedrigem Spinifexgras bewachsen. Alles Höhere ist weg geschnitten ‚gerodet’. Dieses soll den Autofahrern helfen, ankommende Tiere eher zu erkennen.

 

Drei Radfahrer habe ich heute auch schon gesehen. Ich kann diese Personen nur bewundern. Bei den hiesigen Entfernungen haben sie ja nur selten Gelegenheit auf eine feste Unterkunft. Dazu der enorme Wasservorrat, welcher mitgeführt werden muss. Der Wind, der raue Asphalt, die Sonne, die von oben brennt und den Asphalt noch zusätzlich aufheizt. Die schier endlosen Geraden, welche einen vermeintlich nicht vorwärts kommen lassen. Da gehört sicher schon ein sehr starker Wille dazu. Hut ab. Aber die Landschaft entschädigt ja auch für mancherlei Strapazen.

 

Im Raum Port Hedland sehe ich viele Road Trains mit bis zu 25 Achsen.

Giganten der Straße

Am Stadtrand Stopp vor einer Bahnschranke. Es kommt gerade ein Eisenerz-Zug. Voran eine Lok, mehre Dutzend beladene Waggons, wieder 2 Loks, wieder Waggons usw. Alle im Bus zählen mit, aber die Endzahlen schwanken zwischen 180 und 215 Waggons. Ich habe über 200 gezählt.

 

Die Klimaanlage kommt gegen 11 schwitzende Leute nicht mehr an. Es ist drückend heiß im Bus. Aber gegen 14.00 Uhr haben wir das heutige Ziel erreicht, den Eighty-Mile-Beach. Der Campingplatz mit vielen Palmen ist wunderschön. Aber die hohe Luftfeuchtigkeit haut uns erstmal um. Alles ist durchgeschwitzt. Also ist nach dem Zeltaufbau und vor dem Strand erstmal wieder große Wäsche angesetzt.

Camp am Eighty Mile Beach

Heidi und ich schneiden kurzentschlossen jeder von einer langen Hose die Beine ab. Es bleibt ja jetzt warm bzw. wird sogar noch wärmer. Dann geht es endlich zum Strand. Der Strand ist berühmt für seine extrem geformten Muschelarten.

Ausbeute

Die Brandung tost ganz gewaltig, aber das Wasser ist warm. Während wir am Strand entlang spazieren, finden wir viele tolle Muscheln, die uns zu Hause sicher immer an den tollen Urlaub erinnern werden.

 

Ich beobachte, wie ein Angler einen ziemlich großen Fisch aus dem Meer zieht, ihn aber wieder hinein wirft. Es ist ein Catfish, und der soll angeblich nicht so schmackhaft sein.

 

Während wir am Strand sind, bereitet Bruno das Abendessen vor. Er hat auch Damper gebacken, das wird eine leckere Abwechslung zu dem langweiligen Toastbrot geben. Silke und Michi helfen Bruno und backen zum Nachtisch auch noch ein süßes Gebäck.

Sonnenuntergang am Eighty Mile Beach

Nach einem fantastischen Sonnenuntergang, den wir am Strand genießen, lassen wir uns das gute Essen schmecken. Michi hat mal wieder Sorge wegen der vielen Kalorien und Claudia fragt sie, was denn Kalorien eigentlich seien. Michi: ‚Das sind die fiesen kleinen Dinger, die immer Nachts kommen und die Kleider enger nähen.’

 

Nach ein paar Bier kriechen wir alle müde in unsere Zelte. Und dann kommt die Attacke. Tausende winzige Ameisen (nur ca. 3 – 4 mm groß), aber dafür rotzfrech. Erst beißen sie und pinkeln einen danach auch noch an. Es sticht und piekst und juckt die ganze Nacht. Ich tue kaum ein Auge zu und bin froh, als es endlich Zeit zum Aufstehen ist.

 

Friedel hat übrigens hervorragend geschlafen und hat nichts gemerkt. Wie sage ich immer, wer mich bei sich hat, braucht keinen Insektenschutz.

 

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